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Der Titel geht nach Polen

Der Sieger im YAMAHA R6-DUNLOP-CUP 2016 heißt Patryk Kosiniak (Tarnow, Artman Racing Zweirad Schüller). Damit geht der Titel erstmals in der 39-jährigen Geschichte der Serie nach Polen. Dem mit nur einem Punkt Vorsprung zum Finale nach Hockenheim gekommenen Kosiniak genügte ein zweiter Platz, nachdem Marc Zellhöfer (Fürth, Motorrad Pedack) in der neunten Runde gestürzt war. Seinen ersten Sieg feierte der 18-jährige Badener Daniel Rubin (Schwanau, Motorrad Rubin), sein Bruder Dominik Rubin (Schwanau, Motorrad Rubin) wurde Dritter.

Acht Runden lang lieferte das Rennen den 13.000 Zuschauern alles, was der erwartete Thriller versprochen hatte. Ein einziger Punkt trennten Kosiniak und Zellhöfer vor dem Start, damit war klar: wer von den beiden zuerst über den Zielstrich kommt, ist Meister. Polesetter Daniel Rubin legte mit einem Bombenstart vor, Zellhöfer und Kosiniak folgten im Formationsflug zunächst auf den Plätzen drei und vier, weniger später auf zwei und drei. In Runde sechs änderte sich zwar die Reihenfolge der beiden Titelkandidaten, nicht aber der Abstand. Doch drei Runden später fehlte Zellhöfer. „Mir ist eingangs Start-Ziel unvermittelt das Vorderrad eingeklappt. Bis dahin hatte ich eigentlich alles unter Kontrolle“, erklärte der 19-jährige Franke nach dem Rennen.

„Einen konkreten Plan hatte ich vor dem Rennen nicht, das muss man bei der Konstellation situationsbedingt entscheiden. Unser Tempo war von Anfang an sehr hoch und ich hoffte sogar, mich ein wenig von Kosa absetzen zu können. Als er dann vorbeiging, habe ich seine Linie studiert und bis zum Sturz war alles im grünen Bereich“, schilderte Zellhöfer. Mit der Vizemeisterschaft zog er nun mit Vater Gerhard gleich, dem dies 1989 ebenfalls gelungen war. Und er kann sich mit dem Gewinn der NKG-Rookies-Wertung tröstet, für die der Zündkerzen-Partner stolze 2.500 Euro auslobte.

Für Patryk Kosiniak ging ein großer Traum in Erfüllung. „In Polen hat der Cup inzwischen einen enormen Stellenwert und für mich persönlich war der Gewinn das ganz große Ziel. Mir war klar, das wird heute das wichtigste Rennen meines Lebens. Trotzdem habe ich gut geschlafen, bin auch nach dem Start ruhig geblieben und habe immer an mich geglaubt. Eigentlich war ich bei allen Rennen derjenige, der die Pace macht und Marc hat meist zum Schluss attackiert. Heute wollte ich unbedingt von Beginn an vorne sein, denn es gibt immer das Risiko eines Rennabbruchs. Dani ist voll auf Sieg gefahren, aber das war für mich kein Thema, ich war voll auf unseren Zweikampf fokussiert. Als mir meine Boxencrew angezeigt hat, dass Marc raus war, habe ich versucht, nicht an den Titel zu denken, sondern bis zum Schluss konzentriert zu bleiben. Jetzt bin ich überglücklich“, jubelte der sympathische Pole im Ziel.

Der Platz ganz oben auf dem Podest gehörte diesmal aber Daniel Rubin: „Mein erster Sieg, das fühlt sich schon gut an. Und dann noch zusammen mit dem Bruder beim Heimrennen auf dem Podium zu stehen. Schon im Training lief es von Anfang an gut. Aus dem Titelkampf wollte ich mich natürlich raushalten und deshalb am liebsten von den Beiden wegkommen. In der vierten Runde hatte ich einen heftigen Rutscher, schon waren sie wieder dran. Aber ich habe mich trotzdem sicher gefühlt und als die Anzeige kam, dass mein Vorsprung wieder größer wird, habe ich ein wenig Luft rausgenommen und den Sieg nach Hause gebracht. Supergeil!!

Dominik Rubin freute sich mindestens so sehr über den Sieg seines Bruders wie über den eigenen dritten Platz: „Mein Start war OK, ich war Dritter. Dann noch in der ersten Runde folgte ein spektakulärer Highsider, den ich mit Mühe und Glück abfangen konnte. Dadurch ging nach vorne eine Lücke auf. Nach Marcs Sturz habe ich realisiert, ich bin auf Podiumskurs und wohl unbewusst auf Sicherheitsmodus geschaltet. Dadurch kam Timo noch einmal richtig nahe, ich hatte es aber unter Kontrolle.“

Im Ziel war Timo Kugler (Rebstein Meggle Kugler Racing) dem älteren Rubin-Bruder bis auf drei Zehntel auf den Leib gerückt. „Ich hatte einen super Start und war nach der ersten Runde sogar Zweiter. Dann habe ich irgendwie verkrampft und bin bis auf Platz fünf zurückgefallen. Gegen Ende lief es dann wieder besser und ich kam Domi immer näher, aber für einen Angriff hat mir eine Runde gefehlt“, verriet der 18-jährige Schweizer.

Mit Platz fünf beendete Dennis Norick Stelzer (Pirna, Team Bergau/Fuhrmann Motors) seine starke erste Cup-Saison: „Eigentlich war es ein ruhiges Rennen. Ich kam vom Start weg von elf auf sieben, schnappte mir wenig später Jan und konnte mich von der Verfolger-Gruppe locker lösen. Damit hatte ich nach vorne und hinten Luft. Die Saison lief richtig gut. Geiles Bike, geile Serie. Genial“, freute sich der vor kurzem 16 Jahre alt gewordene Aufsteiger.

Richtig nach vorne ging es im zweiten Cup-Jahr für Leon Langstädtler (Idstein, Langstätdler powered by ZZF). Ab dem zweiten Rennen immer Top Ten, diesmal als Sechster. „Im Quali habe ich mich einmal mehr schwer getan, im Rennen geht es glücklicherweise immer besser. Allerdings brauche ich auch da immer ein paar Runden, bis ich richtig in Schwung bin.“

Jan Schmidt (Büdingen, Motorrad BS) führte als Siebter das Jan-Trio an: „Wir kommen irgendwie meist zusammen. Diesmal hatte ich vor der ersten Kurve plötzlich Götzi vor mir, das konnte ich aber rasch korrigieren“, feixte der der 21-jährige Hesse. „In den letzten Runden bekam ich ein wenig Probleme mit den Unterarmen, deshalb konnte mich Leon noch ausbremsen. Aber ihm gönne ich es, er hat mir vor dem Rennen mit einem Underall ausgeholfen.“ Jan Nummer zwei hieß diesmal Mohr (AUT-Hohenems, Motorradhaus Gruber): „Heute wäre der sechste Platz drin gewesen. Leider ist mir einmal der Gang rausgesprungen, dabei ist Leon durchgeschlüpft. Aber ich bin zufrieden. Als Rookie bei allen Rennen in den Punkten und viel dazugelernt. Es war eine coole Saison“, freut sich Jan Mohr schon auf die neue Cup-Saison. Jan Viehmann (Hünfelden, HAAS-MOBIKES) hatte von der Verfolgergruppe zwar den besten Start, musste sich aber am Ende mit Rang neun begnügen. „Ich war am Anfang Sechster, dann lange Siebter. Kurz vor Schluss habe ich mich verbremst, konnte wieder aufschließen, für mehr hat die Zeit aber nicht gereicht.“

Platz zehn belegte Toni Thurmayer (Stockstadt, Motorrad BS), der damit alle Rennen in den Punkten beendete: „Ich war im Rennen fast eine Sekunden schneller als im Training und konnte mich überall zum Vorjahr deutlich steigern. Die Saison hat einfach sauviel Spaß gemacht.“ Knapp dahinter kam Christof Höfer (Reiskirchen, Team Bergau/ZZF) ins Ziel. „Hockenheim ist leider nie so meins, auch wenn es mein Heimrennen ist und wieder sehr viele Fans da waren. Aber ich hatte eine tolle Saison, ein Podium und einmal die Trainingsuhr gewonnen. Ich bin einfach glücklich und dankbar, denn in den zwei Jahren im Cup habe ich fast alles erreicht, was ich mir erträumt habe.“

Vier Punkte und ein dickes Dankeschön gab es bei Michael Götz (Hadamar, HAAS-Romero). „Mein Mechaniker Stefan und die Jungs von Fifty haben am Freitagabend die Kopfdichtung gewechselt. Im Rennen musste ich leider mal ins Grüne ausreiten.“ Einen Punkt weniger erhielt der Schweizer Reto Wiederkehr (Thun, Romero), mit sechs Cup-Jahren nach Götzi, Michael Dörr (Mülheim, Schüller Racing Team) und Andreas Klambauer (Tragwein, Zweirad Meggle Team KR) mittlerweile ein Dauerbrenner im Cup. Apropos Klambauer. Der musste Daniel Rubin Platz drei in der Gesamtwertung kampflos überlassen. Der stets fröhliche Oberösterreicher war als Gaststarter in der IDM-Superstock 600 ohne Schuld abgeräumt worden und musste am Sonntag-Vormittag mit gebrochenem Schlüsselbein die Heimreise antreten.

Platz vierzehn ging an Marc Ruber (Reiskirchen, rU8€r Racing Team powered by ZZF), der in seinem zweiten Cup-Jahr „einen richtigen Schritt nach vorn gemacht, viel gelernt und riesig Spaß gehabt hat“. Und den letzten Punkt erkämpfte sich der Schweizer Patrick Heuberger (Uttwil, EventUnion Racing – Harder), der nach seiner ersten Cup-Saison gleich weiter zum Training fährt und dort spielt er dann Coach für seinen Mechaniker, der dann selbst am Gasgriff dreht.

Endstand nach 8 Rennen:
1. Patryk Kosiniak (167 Punkte), 2. Marc Zellhöfer (146), 3. Daniel Rubin (127), 4. Andreas Klambauer (91), 5. Timo Kugler (77), 6. Dominik Rubin (70), 7. Dennis Norick Stelzer (69), 8. Christof Höfer (60), 9. Leon Langstädtler (60), 10. Jan Schmidt (50)

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