Vier und Fünf für das Yamaha-Team in Spanien
Maverick Vinales (Movistar Yamaha MotoGP Team) fuhr beim Großen Preis von Aragon ein beherztes Rennen und konnte sich in den Schlussrunden noch bis auf Rang vier verbessern. Teamkollege Valentino Rossi entschied sich für eine gegenteilige Strategie und fuhr 24 Tage nach seiner Verletzung von Beginn an um die Spitze mit, musste sich aber am Ende mit dem fünften Rang begnügen.
Vinales erwischte keinen guten Start von der Pole-Position und verlor die Führung an Jorge Lorenzo. In den ersten Kurven zogen dann auch noch Rossi, Andrea Dovizioso und Marc Marquez vorbei, als Vinales auf der Suche nach Grip bei seinen Reifen war. Die dritte Runde brachte dann die Wende für den Spanier, der endlich einen guten Rhythmus fand und sich auf die Verfolgung machen konnte. In den letzten sechs Runden startete er seine Attacken und konnte den fünften Platz von Dovizioso erobern und schloss nun zu seinem Teamkollegen auf. Vinales fuhr direkt am Hinterrad von Rossi, doch der Italiener wollte den vierten Platz nicht kampflos abgeben. Ein fairer Zweikampf zwischen den beiden Yamaha-Fahrern begeisterte die Fans an der Strecke, bevor Vinales drei Runden vor Ende des Rennens zum finalen Überholmanöver ansetzte und am neunfachen Weltmeister vorbeizog. Am Ende überquerte der Yamaha-Neuzugang mit 5,256 Sekunden Rückstand auf den Sieger Marquez als Vierter den Zielstrich.
Rossi hatte die begeisterten Fans auf seiner Seite, die nach seinem Unfall und seiner Rückkehr laut schrien. Mit einem guten Start gelang es Rossi zunächst seinen dritten Platz zu halten und in die erste Kurve einzubiegen. Lorenzo fuhr zu diesem Zeitpunkt bereits an der Spitze und Rossi wollte den Spanier nicht davonziehen lassen. In der zweiten Runde fuhr Rossi dann mit 1:49,334 die vorläufig schnellste Rennrunde und verringerte den Rückstand auf Lorenzo. Trotz seiner immer noch vorhandenen Beinverletzung zog Rossi mächtig am Gasgriff und fuhr mit seiner YZR-M1 am Limit um die Strecke. Als Rossi den Druck auf Lorenzo erhöhte, kamen auch von hinten die anderen Fahrer, angeführt von Marquez und erhöhten den Druck auf Rossi. Elf Runden vor Ende des Rennens musste die Nummer 46 den Schmerzen Tribut zollen und verlor Runde um Runde einige zehntel Sekunden auf seine Mitstreiter. Am Ende reichte es trotz aller Bemühungen für Rossi zum fünften Rang, als er mit 5,882 Sekunden Rückstand auf den Sieger die schwarz-weiß karierte Flagge sah.
Nach dem 14. Rennen verleibt Vinales mit 196 Punkten auf dem dritten WM-Rang und liegt 28 Punkte hinter dem führenden Marquez. Trotzt seines bravourösen Rennens und dem fünften Rang verliert Rossi einen Platz in der WM-Tabelle und liegt mit 168 Punkten auf dem fünften Rang. In der Herstellerwertung bleibt Yamaha mit 17 Punkten Rückstand auf Rang zwei und auch in der Teamwertung liegt das Movistar Yamaha MotoGP Team mit 30 Punkten Rückstand auf dem zweiten Rang.
Für das Yamaha-Werksteam geht es als nächstes in Richtung Asien, wo in zwei Wochen der Große Preis von Japan auf dem Twin Ring in Motegi stattfinden wird und somit auch das Heimrennen von Yamaha.
Maverick Vinales, Platz 4
„Die harten Reifen haben bei uns nicht wirklich funktioniert, vor allem in den ersten Runden, gegen Ende ging es dann einigermaßen. Folger hat den Medium-Reifen genutzt und meinte, dass er keinen Grip hat, was es für uns noch schwieriger machte, die Sache zu verstehen und welchen Reifen wir nutzen sollten. Bei anderen Rennen war es immer klar, denn wir konnten genug Runden fahren und wussten dann, welcher Reifen der Beste für das Rennen ist. Hier in Aragon war es aber schwierig. Ich habe mich dann für die Reifen entschieden, wie die anderen Fahrer. Normalerweise hat Valentino ein gutes Gefühl für den Reifen und kann auch mit dem harten Reifen pushen. Bei den nächsten Rennen müssen wir also am Freitag noch härter arbeiten. Wir gehen jetzt nach Japan und versuchen, dort noch stärker zu sein.“
Valentino Rossi, Platz 5
„Ich bin sehr stolz, denn noch vor einer Woche wusste ich nicht, ob ich überhaupt fahren kann. Das es dann auch noch ein Startplatz in der ersten Reihe wird, war super und ich war am Samstag sehr zufrieden. Dass es für mich vor allem in der zweiten Rennhälfte schwer wird, war klar und ich hatte Schmerzen, vor allem aber musste ich mit dem nachlassenden Reifen kämpfen. Die Arbeit geht nach diesem Rennen weiter. Der Rennkalender arbeitet jetzt etwas für mich, denn ich habe zwei volle Wochen um zu trainieren und mein Bein zu verbessern. Das nächste Rennen ist in Motegi, was sehr wichtig wird, denn dann haben wir drei Rennen am Stück. Für mein Bein wird das sehr schwierig, also muss ich versuchen so fit wie nur möglich in Motegi anzukommen.“