Doppelpodiumserfolg für Yamaha in Sepang
Starker Regen verzögerte den Start zum Rennen in Sepang und die Rennleitung reduzierte die Renndauer auf 19 Runden, bevor die MotoGP-Piloten vor 95.000 Zuschauern auf die Strecke donnerten. Die beiden Movistar Yamaha MotoGP Fahrer Valentino Rossi und Jorge Lorenzo kämpften hart, um an Ende als Zweiter und Dritter den Zielstrich zu überqueren und konnte damit ihr fünftes Yamaha-Doppelpodium in diesem Jahr zu feiern.
Rossi verlor am Start zwei Plätze, als die 21 MotoGP-Fahrer starteten und bog als Vierte in die erste Kurve ein. Doch glücklicherweise konnte er sich schnell fangen und seinen Weg nach vorne starten. Kurze Zeit später übernahm es souverän die Führung und wollte eigentlich den Verfolgern enteilen, was aber bei den schwierigen Streckenbedingungen nicht gelang und er Andrea Iannone als direkten Konkurrenten im Nacken hatte. In den folgenden elf Runden wechselte zwischen den beiden Italienern mehrmals die Führung, was nicht nur die Fans auf den Tribünen begeisterte. Der Doktor nutze die Wendigkeit seiner Yamaha in den kurvigen Sektionen der Strecke, um immer wieder in Führung zu gehen, während Iannone immer wieder auf den langen Geraden versuchte, seinem Widersacher zu entkommen, was aber nicht gelang. Zwischenzeitlich war auch Andrea Dovizioso zum Führungsduo aufgeschlossen und schaltete sich in den Zweikampf ein, während Rossi erneut in Führung ging und die vorläufig schnellste Rennrunde fahren konnte. Als Iannone stürzte wurde aus dem Drei- ein Zweikampf und Dovizioso fackelte auch nicht lange und übernahm von Rossi die Führung. Rossi bekam in den folgenden Runden Probleme mit dem Vorderreifen und musste einige weite Bögen fahren, um nicht zu stürzen, wodurch sich der Rückstand auf Dovizioso immer weiter vergrößerte. Am Ende fuhr Rossi mit seiner YZR-M1 mit 3,115 Sekunden Rückstand über den Zielstrich.
Teamkollege Lorenzo startete von der Pole-Position besser in das Rennen und führte kurzzeitig an, musste die Führung aber nach einem aggressiven Manöver an Marquez abgeben. Kurz darauf konnten auch Iannone, Rossi und Espargaro an Lorenzo vorbeiziehen. Lorenzo lag kurz darauf auf dem sechsten Rang, als Aleix Espargaro einen weiten Bogen fahren musste und Lorenzo auf den fünften Rang zurückkam. Kurz darauf überholte Crutchlow den Mallorquiner und Lorenzo beschloss, dem Briten zu folgen. Mit einer schnellen Runde gelang dies auch, allerdings war der Zug an der Spitze zu diesem Zeitpunkt schon mehrere Sekunden entfernt. Nach dem Ausscheiden von Crutchlow, Marquez und Iannone zog Lorenzo einsam seine Bahnen und sah am Ende mit 11,925 Sekunden als Dritter die schwarz-weiß karierte Flagge.
Mit seinem zweiten Platz im Rennen sicherte sich Rossi 20 Punkte für die WM-Wertung und liegt nun uneinholbar mit 236 Punkten auf dem zweiten Rang. Lorenzos Leistung sicherte ihm 16 wertvolle Punkte und vor dem Finale liegt Lorenzo mit 208 Punkten 28 Punkte hinter seinem Teamkollegen auf dem dritten Rang. Für den MotoGP-Tross geht es nach drei Überseerennen in Folge nun zum Finale ins spanische Valencia, dass in 14 Tagen stattfinden wird.
Valentino Rossi, Platz 2
„Mein Hauptziel war heute, dass ich wegen dem zweiten Platz in der WM-Wertung vor Jorge ins Ziel komme, aber gewinnen wollte ich eigentlich auch, denn ich hatte zu Beginn ein gutes Gefühl für das Motorrad. Ich musste viel mit Iannone kämpfen, der heute sehr stark war. Als ich in Führung gehen konnte, war ich sehr optimistisch, doch als die Strecke abtrocknete, stiegen auch die Temperaturen an und ich bekam Probleme mit den Reifen, vor allem am Vorderrad. Es gab zwei spezielle Momente, als ich zu viel riskierte und einen Fehler machte, als Dovizioso vorbeifahren konnte. Der zweite Platz in der Weltmeisterschaft ist wichtig, denn der Zweikampf mit Lorenzo ist immer sehr intensiv. Wenn man einen Fahrer schlägt, der sehr stark ist, ist das großartig und am Ende wird es eine gute Saison. Ich wollte gewinnen, das war aber heute nicht möglich.“
Jorge Lorenzo, Platz 3
„Ehrlich gesagt, hatte ich heute viel Glück, denn ohne die Stürze wäre ich wohl Fünfter oder Sechster geworden. Crutchlow, Iannone und Marquez stürzten und am Ende kam ich auf das Podium. In der Vergangenheit war ich im Nassen konkurrenzfähig, wenn ich mich gut gefühlt hatte. Vor allem bei Rennen, mit Boxenstopps konnte ich gewinnen. Ich fuhr im Rennen auf das Podium und sicherte viele Pole-Positionen. In diesem Jahr ist es mit den Michelin-Reifen im Nassen anders und ich habe Problem, das Vertrauen in den Vorderreifen zu finden. Es war sehr hart für mich, doch nach dem Rennen in Brünn konnte wir einiges ändern und auch der Belag half mit. Auf dieser Strecke hatte ich mehr Grip, als sonst und ich hatte mehr Vertrauen und konnte vorne mitfahren. Jetzt geht es zum Finale nach Valencia, wo ich versuchen werde, meinen dritten Platz in der Tabelle zu sichern.“